15. internationales BMW 503-Treffen

Grindelwald, Schweiz vom 1.- 4. Juli 2004

Donnerstag, 01.07.2004

Die Anreise in die Schweiz war für uns Süddeutsche nicht besonders weit, der 503 lief bestens, und so konnten wir bei schönem Wetter schon zum Mittagessen die Fahrt nach Grindelwald auf einer Hotelterrasse direkt am Thuner See unterbrechen. Alte Erinnerungen an ver schiedene Urlaubsreisen an den Thuner See und an den Brienzer See vor rund 20 Jahren wurden wach, und so schafften wir in bester Stimmung die letzten Kilometer über Interlaken bis zum Sunstar-Hotel in Grindelwald.

Teilnehmer mit weiteren Anreisen konnten wir schon überraschend früh begrüßen, so unsere Berliner BMW-Freunde Francoise und Peter Kersting, die sich mehrere Tage für die Fahrt in die Schweiz gegönnt hatten, sicher auch sehr angenehm und streßfrei! Unser langjähriger BMW Freund Hans-Konrad Schaer, der mit seiner Tochter Regula angereist war, hatte eher ein “Heimspiel”, wir freuten uns sehr über das Wiedersehen!

Es blieb noch Zeit für einen kleinen Bummel durch Grindelwald, einen Kaffee oder ein kühles Bier auf der Hotelterrasse – mit herrlichem Ausblick auf die imposante Eigernordwand – und zur Begrüßung und zum Apéro durch die Gastgeber Yvonne und Martin Bertschinger waren dann auch die meisten Teilnehmer eingetroffen. Die herrlichen BMW 503 auf dem Hotelparkplatz, die Schweizer Bergwelt ringsum, wie aus dem Bilderbuch.

Beim Abendessen mit einem wunderbaren Fondue wurden schon intensive Benzingespräche geführt, weitere BMW-Freunde trafen ein, und nur der recht frühe Starttermin am Freitag morgen mahnte, doch ein paar Stunden Nachtruhe vor der ersten Pässefahrt einzuplanen…

Freitag, 02.07.2004

Bereits um 7.45 Uhr starteten die ersten BMW 503 am Hotel. Wir hatten nicht in der Garage geparkt, sondern vor dem Hotel, und schon handelten wir uns die ersten Minuspunkte durch Auslassen der Startprüfung an der Garagenaus fahrt ein, na ja… Unsere Schweizer Freunde Ruth und Roland Meier hatten es übernommen, uns während der Pässefahrt mit netten Aufgaben immer wieder zu überraschen. Das Schätzen der Lufttemperatur und der Wassertemperatur auf der Fahrt zum Grimsel, die Steigung an einer bestimmten Stelle des Albulapasses, ein Geduldsspiel mit einem Schweizer Franken in einem Schlüsselanhänger, es reichte schon, um das Starterfeld punktemäßig weit auseinanderzuziehen! Die erste Station des Tages war das Grimselkraftwerk und die Kristallkluft unterhalb der Grimsel-Paßhöhe. Die Fahrt hierher verlief allerdings nicht für alle ganz problemlos.

Nach der Besichtigung des Kraftwerks, wartete das nächste Highlight auf uns, die Besichtigung der Kristallkluft, einer wunderschönen Ansammlung von Kristallen in einer Spalte des Berges, die beim Bau des Kraftwerkes entdek kt wurde. Die Fotoapparate klickten, und dann ging’s wie der hinaus in die Bergwelt, wo zwischenzeitlich etwas Nebel und Regen aufgezogen war.

Die anschließende Fahrt durch die Wolken über das Grimselhospiz zum Berghaus Oberaar machte trotz des bescheidenen Wetters Spaß. Eine schmale, nur minutenweise in eine Richtung freigegebene Straße durch die Felsen bekommt unser 503 ja auch nicht alle Tage unter die Räder. Zum Mittagessen gab’s einen zünftigen Röstiteller mit verschiedenen Beilagen, die Sonne zeigte sich und versprach für den Rest des Tages eine ange nehme Weiterfahrt.

Über die Grimselpaßhöhe (2165 m) und den Furkapaß (2435 m) ging’s weiter Richtung Andermatt. Unterwegs trafen wir immer wieder andere Oldtimerfahrer, so eine holländische Gruppe, die zünftig in kurzen Hosen und Pelzjacken in offenen Sportwagen über die Pässe fuhr, offensichtlich welche der ganz harten Sorte…

Nach Andermatt der nächste Aufstieg Richtung Oberalp, Paßhöhe auf 2046m. Wir bemerkten übrigens, daß unser 503 bei zunehmen der Höhe immer etwas schlapper wurde, zurück im Tal waren dann die ganzen 140 Pferde wieder beisammen. Ich hätte nicht gedacht, den Leistungsmangel durch die dünnere Luft so feststel len zu können. Aber auch mit ein paar PS weniger hatten unsere V8 sicher keine Probleme, die Steigungen souverän zu bewältigen.

Am Abend trafen wir – nach einer weiteren Fahrt über sehr idyllische und teilweise fahrerisch anspruchsvol le Nebenstraßen – im Sunstar Hotel Lenzerheide ein, wo ein wunderbares Abendessen und für die Unentwegten noch ein kleiner “Absacker” in der Bar den schönen Tag abrundeten.

Samstag, 03.07.2004

Start um 8.30 Uhr, Vormittagsziel war Pontresia. Über den Julierpaß (2284 m) und St. Moritz ging es bei schönem Sommerwetter zur Bernina-Garage in Pontresina. Ein kurzer Spaziergang zum Bahnhof der Rhätischen Bahn, und wir wußten, warum uns unsere Gastgeber angemessene, warme Kleidung empfoh len hatten! “Cabriofahren” im letzten Waggon des Zuges auf der berühmten Strecke des Bernina-Express, das Highlight des Samstages!

Die Aussicht war über wältigend, als sich die Eisenbahn gemächlich Richtung Bernina-Paßhöhe hinaufschraubte, unser Zielbahnhof war Alp Grüm. Der Zug verschwand in etlichen Kehren talwärts Richtung Italien, die BMW-Freunde bewältigten noch einen kurzen, aber steilen Aufstieg zum Berghaus Belvedere. Bei herrlichem Wetter und grandioser Aussicht auf der Terrasse wurde das Mittagessen eingenommen: Pizzocheri, natürlich eine Spezialität aus der Region, nach deren Bezeichnung Fabian Bertschinger bei einer der folgenden Durch gangskontrollen fragte. Für uns Nicht-Schweizer, die das gute Mahl genossen haben, egal wie es hieß, gab’s bei dieser Gelegenheit übrigens die nächsten Minuspunkte…

Eine Gruppe unerschrockener Mountainbiker kämpfte sich bis hierher nach oben, eine Menge japanischer Bergfreunde auf dem Weg zur Bahnstation, die lustige, regionale Bezeichnung “Kübel” für die großen Biere, es gab immer etwas zu sehen und viel zu lachen! Wenn sich der Himmel nicht doch langsam zuge zogen hätte, wären wir wohl noch eine ganze Weile auf der Terrasse des Belvedere sitzenge blieben.

Einer der nächsten Züge brachte uns zurück nach Pontresina, die weitere Fahrt mit unseren BMW über den Albulapaß (2315m) führte uns bis zum Abend zum Sunstar Parkhotel in Davos. Die ausgezeichnete Beschreibung der Strecke im Roadbook, das uns die zwei Tage begleitete, sei übrigens an dieser Stelle einmal besonders lobend erwähnt!

Nach dem festlichen Abendessen standen auch die Sieger der Ausfahrt fest, Karin und Klaus Steffens aus Hameln. Nach kurzer “Überzeugungsarbeit” erklärten sich die Beiden dann auch bereit, das nächste Treffen auszurichten und so freuen wir uns bereits jetzt auf ein “märchenhaftes” BMW 503-Treffen 2005 im schönen Weserbergland.

Nach der Verabschiedung am Sonntag früh ging’s gemächlich an die Heimreise, wir fuhren ab seits der Hauptstraßen und Autobahnen mit geöffnetem Verdeck bis weit nördlich des Bodensees, ein herrlicher Abschluß eines schönen Wochenendes!

Vielen Dank von uns – und sicher auch im Namen aller Teilnehmer – an die Familie Bertschinger als Gastgeber 2004, an Ruth und Roland Meier für Ihre kniffligen Aufgaben am Rande der Strecke, sowie an alle ungenannten Helfer, die das Gelingen dieses schönen Treffens ermöglichten. Uns hat es großen Spaß gemacht, und wir freuen uns auf ein Wiedersehen 2005 in Hameln!

Brigitte und Gerhard Linke