32. internationales BMW 503-Treffen 2021 in Augsburg

2036 Jahre, solange musste die Stadt Augsburg auf den Besuch der 503 Freunde warten. Im Jahre 15 v. Chr. gegründet, zählt sie heute knapp 300.000 Einwohner und ist auch als Universitätsstadt berühmt. Kornelia und Jochen Ortmann luden zum 32. BMW 503 Treffen nach Augsburg ein und 22 Teams folgten ihrem Ruf, dies trotz (oder vielleicht gerade wegen) des omnipräsenten Virus namens C… . Eine bunt gemischte Schar fuhr also durch Wind und Wetter (meist feuchtes) aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz ins Hotel Maximilian’s im Zentrum von Augsburg. Dieses tolle Hotel, selber auch schon rund 500 Jahre alt (aber frisch renoviert), hiess übrigens kürzlich noch «Hotel Drei Mohren», wurde aber der politischen Korrektheit geschuldet umgetauft. Die ehemaligen Namensgeber grüssen aber in Stein gemeisselt noch immer von der Fassade die ankommenden Gäste. Ein absolut empfehlenswertes Haus mit einer vorzüglichen Küche, soviel sei schon verraten.

Am Donnerstagabend gab es zur Begrüssung den inzwischen traditionellen Sektempfang und Jochen Ortmann hiess alle Teilnehmer (darunter auch Neuzugänge sowie einige schon lange nicht mehr gesehene Gesichter) herzlich willkommen. Zum Abendessen ging es in einen von exklusiv von uns genutzten Raum, der liebevoll und aufwändig dekoriert worden war: so stand da eine Klopfform aus Schichtholz, welche die Front und die Kotflügel eines 503er abbildete (ein Werk des Organisators). An den Wänden hingen Fotos von allen bisher durchgeführten Treffen, teilweise mit den Namen der Teilnehmer. Erinnerungen wurden wach und man stellte einmal mehr fest, wie rasch doch die Zeit vergeht. Wie bei jedem 503 Treffen herrschte von Beginn weg eine harmonische, entspannte Stimmung, viele kennen sich halt schon lange. Ein Freundeskreis, der seinem Namen alle Ehre macht!

Der Freitag begann früh, mit Regen und einer informativen Stadtführung. Wir lernten viel über die Geschichte der Stadt, ihre Anfänge zur Römerzeit, die wichtigen Handwerkszweige, die Familie Fugger und deren Hinterlassenschaft die «Fuggerei» sowie über die Zerstörungen im Jahre 1944, die einen Neuaufbau vieler Gebäude in der Stadt notwendig machten. So ist auch der berühmte «Goldene Saal» im Rathaus wie das ganze Gebäude zwar exakt nachgebaut, aber eben neu (eine Replika gewissermassen). Auf jeden Fall eine Stadt, die einen Aufenthalt lohnt.

Nach der rund 2 Stunden dauernden Führung ging es mit den Autos zum Mittagessen ins Café Müller, dessen Architektur eine Mischung aus Hundertwasser und Gaudi darstellt. Wie auch immer, wir haben gut und reichlich gegessen und wurden mit einer mit einem V8-Logo dekorierten Schokolade beschenkt. Schön gemacht und lecker!

Durch regen Regen (mal schwach, dann normal und immer mal wieder überraschend heftig) ging die Fahrt weiter zur Erz Abtei St. Ottilien, wo wir das Museum besichtigten. Unerwarteter weise wähnte man sich da in einem zoologischen Museum, hatten doch die Missionare so ziemlich alles, was ihnen in Afrika vor die Flinte lief, erlegt und nach Hause zur Präparation geschickt. Auch Kunst aus Afrika und Südkorea findet sich in Vitrinen und, damit wir uns auch sicher angesprochen fühlten, stand auch ein altes BMW-Motorrad da. Dieses diente in Afrika als Transportmittel für die (h)eiligen Missionare.

Eine längere Runde führte uns zurück ins Hotel. Ein Teilnehmer versuchte dabei, seinen 503er als «zero emission vehicle» zu betreiben, musste aber zur Freude seiner Beifahrerin feststellen, dass ein BMW 503 ohne Benzin auch mitten auf einer Kreuzung in Augsburg stehen bleibt. Glücklicherweise geht nachtanken aus dem Kanister schneller als eine Batterie laden! So verpassten die Beiden das auch diesmal exquisit gekochte Essen nicht.

Der Samstag präsentierte sich so, wie man es sich wünscht: keine Wolke am Himmel und eine angenehme Temperatur. So fielen die Hüllen der Cabrios und die Scheibenwischer konnten sich von den Strapazen der Vortage erholen. Als erstes führte uns Jochen Ortmann, respektive sein sehr gut gemachtes Roadbook, zur Firma «Voxeljet». Diese stellt richtig grosse 3D-Drucker her und auch betreibt sie auch. Auf diesen werden sehr komplexe Teile «gedruckt», unter anderem für die Automobilindustrie. Aber auch der Aston Martin DB5, der im James Bond Film «Skyfall» gesprengt wird, wurde hier produziert (allerdings im Massstab 1:5). Für einen Oldtimerfreund beruhigend zu wissen, dass da lediglich ein Plastikmodell in die Luft fliegt!

Eine abwechslungsreiche Strecke brachte uns zum Mittagessen ins Lokal «Untere Mühle» in Schwabmühlhausen. Dabei leistete uns der bekannte Auto-Journalist Alf Cremers Gesellschaft, der unter anderem für «Motor Klassik» schreibt. Auch hier ging niemand hungrig vom Tisch und dass der Nachtisch der zeitigen Abfahrt zum Opfer fiel, liess sich so leicht verschmerzen… Dies insbesondere, da wir adelig erwartet wurden: der nächste Halt war nämlich in Kirchheim beim «Fuggerschloss» und niemand geringerer als der Herr Graf Fugger, Neffe der das Schloss bewohnenden Frau Gräfin Fugger, begrüsste uns im Park und erzählte aus der Geschichte seiner Familie und des Schlosses. Auch die Bürgermeisterin des Ortes liess es sich nicht nehmen, eine Grussbotschaft an uns zu richten. In beiden Fällen galt: sehr sympathisch und interessant.

Auf dem Weg zurück nach Augsburg lag die Abtei Oberschönfeld, die mit einem Biergarten zu einem Stopp verlockte (schliesslich war es ja für einmal auch im Sommer 2021 richtig warm). Rechtzeitig waren aber alle Wagen zurück im Parkhaus und die Teilnehmer machten sich für den Schlussabend schön. Jochen Ortmann bedankte sich bei allen nochmals für ihr Kommen, ihre Disziplin und ihre gute Laune. Die Anwesenden verdankten die grosse Arbeit, die sich Kornelia und Jochen Ortmann gemacht hatten mit viel Applaus. Die Nerven der Organisatoren wurden ja ganz schön strapaziert, liess doch die C-Situation die Durchführung des Treffens erst kurz vor dem geplanten Termin sicher zu und viele Restaurants etc. öffneten erst kurz vor dem Treffen wieder ihre Tore. Aber schlussendlich hat alles wunderbar geklappt, wir als Gäste durften eine gute Zeit unter Freunden (alten und neuen) erleben und für ein paar Stunden konnten wir das allgegenwärtige Thema «C-Virus» vergessen. Dafür und für die perfekte Organisation möchte ich an dieser Stelle der Familie Ortmann und allen Beteiligten herzlich danken! Auch dieses Treffen werden wir in bester Erinnerung behalten.

Wie immer (jedenfalls bei den 503 Treffen) hatte Franz Schöfmann das letzte Wort: er durfte das Treffen 2022 ankündigen: Michael Längle lädt uns zum 33. BMW 503 Treffen nach Karlsruhe ein. An dieser Stelle vielen Dank im Voraus, wir freuen uns und werden dabei sein.

Beat Gontersweiler