5. internationales BMW 503-Treffen

vom zweiten bis zum vierten September 1994 in Großbettlingen bei Stuttgart, Deutschland.

Auf unserer kurzen Anreise an den Fuß der Schwäbischen Alb sprangen die letzten Regentropfen an der steilen Frontscheibe ab. Initiator, ES-EL 503-Eigner Jürgen Brixner und seine liebenswürdige Frau Brigitte hatten Spätsommersonne bestellt und für fast 30 503-Fahrer – so viele waren noch nie beisammen – begann ein Bilderbuch-Wochenende.

Die Schweiz liegt dort nah und so waren acht eidgenössische Fahrzeuge dabei. Darunter befand sich eine echte Rarität, ein rechtsgelenktes Exemplar der Spezies 503: Ein anglophiler helvetischer Erstbesitzer hatte vor Zeiten in München diese Variante geordert gehabt. Rund zehn Teilnehmerfahrzeuge mehr als bei vorangegegangen Treffen wurden gezählt. Einige unbekanntere Teams traten erfreulicherweise neben den Routiniers in Erscheinung. Dies verlange der Organisations-Mann- und Frauenschaft, allen voran auch dem V8-Registerschreiber Wolfgang Niefanger, letzten Einsatz ab. Unvergeßlich dessen Barockengel-Taxi-Transfer für Spätankommende! Der berühmte Schwäbische Fleiß und die weitere Tugend der Perfektion ließen bei allen Teilnehmern die besten Eindrücke zurück.
Es begann in >>Brixis<< reizend geschmückter Fahrzeughalle, einer wahren >>Puppenstube<<. Hier stärkten sich die Neuankommenden in ungezwungener Atmosphäre bei einem schwäbischen Vesper, dem es an nichts mangelte.

Andertags gaben Morgennebel wie auf Bestellung den schwäbischen Albtrauf frei zur überaus genussreichen touristischen Ausfahrt ohne Fahrprüfungshindernisse.
Auch eingefleischte Schwaben entdeckten links und rechts der Autobahn sehenswertes Neuland!
Zwei Durchfahrtskontrollen warteten mit ihren Fragebögen rund um das Thema 503 auf ihre unwissenden Opfer. Wohl dem, der das neue V8-Sporttypen-Buch von Seeliger, wenn nicht schon im Kopf, so doch zum >>Nachspicken<< an Bord hatte! Die berühmte Frage nach dem; >>Wo ist Behle<<? Beantwortete sich auf der zweiten DK. Unser bewährter Clubfunktionär Günter Behle unterstützte die einheimischen Ausrichter und hatte dabei seine Gaudi.
Von der Alb gings hinunter in prächtige schwäbische Weinland und in die dort eingebettete weltälteste Autofabrik, wo wir an diesem Tag auch eine Art Automobilhistorie schrieben: Es war uns erlaubt worden, unsere so zahlreich vorgeführten Münchner Kindl vor dem imposanten Automobilmuseum der Schwaben publikums- und pressewirksam gleich schönen Perlen aufzureihen. Welch großmütige Geste der Konkurrenzfirma, die fast einmal just zur Geburtsstunde vieler unserer automobilen Untersätze anno 1959 deren >>Pflegevater<< geworden wäre! Sogar Daimler-Benz-Museumschef Geritt von Pain ließ es sich nicht nehmen, in einem launigen Vortrag die Traditionspflege über Markengrenzen hinweg hochleben zu lassen. Das war Balsam für unsere BMW-Veteranenherzen. Absoluter Höhepunkt war dann das Erlebnis automobiler Urgefühle: Die Daimler Motor-Kutsche von 1886 wurde eigens für uns in Bewegung gesetzt und ab ging die Museumspost mit Jürgen Brixner als begeistertem Beifahrer, dem wir dieses Vergnügen aus Dankbarkeit von Herzen gönnten.
Unser Freund Hanskonrad Schaer, Senior am Volant und Organsiator des letztjährigen Treffens, feierte während der Rückfahrt von >>Mercedes-Tempel<< ein außergewöhnliches Jubiläum:

Hanskonrad Schaer hat in seinem vor knapp 40 Jahren von ihm neu erstandenen Coupe den Kilometerzähler über die 200.000-Marke springen lassen.
Wohlverstanden: Herr Schaer suchte damals im Autosalon zu Genf einen Wagen, in dem er mit seiner stattlichen Größe von 1,91 m bequem Platz nehmen konnte!
Zusammen mit einigen Clubfreunden feierte er das Jubiläum stilgerecht: Um das hellblaue Objekt seiner jahrzehntelangen Fahrfreude geschart, mit einem Gläschen Champagner, den der stets bestens organisierte Eidgenosse eigens aus der Schweiz mitgebracht hatte.

Wir wünschen ihm und seinem 503er namens aller Liebhaber unseres Modells einen weiterhin gesunden langen Atem!

Ein feines Dinner im Saal des vorzüglichen Hotels rundeten den ereignisreichen Samstag ab. Vor dem Ausklang dann in den gemütlichen Kellergewölben die Siegerehrung. 503-Fan Killy Kumberger mit siner Copilotin Ines aus Hamburg wurden freudestrahlend mit dem Pokalgewinn gekürt. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Teams Gontersweiler aus der Schweiz und der Dortmunder Ebersold. Die ganze >>Zeremonie<< wurde vom Veranstalter, dem Günter Behle gar noch das silberne Sportabzeichen des Clubs verleihen könnte, ganz locker über die Bühne gebracht; kein Wunder, dass sich in dieser Runde alle wohlfühlen mussten!
Jeder war neugierig auf das sonntägliche Restprogramm mit nahem und sehenswertem Ziel : Das originelle Boxenstop-Museum in Tübingen. In den allgemeinen Abschiedstrubel brachte ein Südwestfunk-Fernsehteam zusätzliche Aufgeregtheit.
Fazit : Um die Zukunft dieses Modelltreffens braucht man sich bei soviel sympathischen TeilnehmerInnen nicht zu sorgen.

Dennoch die bange Frage: Wird uns der diesmalige Sieger als Ausrichter der nächsten Veranstaltung an die Waterkant lotsen ?

Wir aus dem >>wilden Süden<< werden gleichermaßen gelassen und hoffnungsvoll diesem geografischen Richtungswechsel entgegensehen!

Regula und Dr. Hans D. Schwertfeger