Nach Schweigen in der Pfalz lud uns Michael Längle, der Organisator des 33. BMW 503 Treffens, ein. Sollte der geneigte Leser, die geneigte Leserin diesen Ort bis dato nicht gekannt haben, so soll hier eine kurze Beschreibung folgen: Schweigen liegt westlich von Karlsruhe unmittelbar an der französischen Grenze, und das deutsche Weintor steht in dieser Gemeinde. Dieses Tor wurde in den Dreissigerjahren gebaut (was den bräunlichen Farbton des verwendeten Steines erklärt) und nach dem Krieg wurde es von seinem gehäkelten Kreuz befreit. Das Weintor steht am südlichen Ende der deutschen Weinstrasse. Wir Teilnehmer residierten im ersten Haus am Platze, dem Schweigener Hof (ein zweites Haus war da allerdings auch nicht).
Knapp 20 Fahrzeuge und somit gut 40 Teilnehmer fanden sich bis am Donnerstagabend ein, und wie jedes Jahr waren viele bekannte Gesichter zu sehen, entsprechend herzlich fielen die Begrüssungen aus. Aber auch ein «Neuzugang» war zu verzeichnen und wurde schnell in den Freundeskreis aufgenommen. Beim inzwischen traditionellen Sektempfang begrüsste Michael Längle seine Gäste und übergab jedem Team neben Roadbook und Startnummer auch einen feinen Schinken aus der Region sowie ein von ihm angefertigtes Erinnerungsgeschenk: einen wunderschön gravierten Flaschenöffner.
Das Abendessen bot eine erste Gelegenheit, sich auszutauschen und in Erfahrung zu bringen, was seit dem letzten Treffen bei den Einzelnen geschehen ist. Trotz dem Ortsnamen, etwas gab es nicht: das grosse Schweigen! So ging man gut gelaunt und voller Vorfreude ins Bett, versprach doch das Wetter am Freitag sonnig, aber nicht allzu heiss zu werden. Unsere 503er übernachteten bewacht und etwas versteckt auf einer Wiese hinter dem Hotel und erholten sich dort von den Strapazen der Anreise (dazu später mehr).
Der Freitag begrüsste uns wie angekündigt mit wolkenlosem Himmel, und so startete um 9.00 Uhr die Ausfahrt, die uns zwecks Rheinüberquerung zu einer kleinen Fähre führte. Weiter ging es danach durch das Albtal zum Fahrzeugmuseum Marxzell. In diesem privaten Museum, das bereits in 2. Generation geführt wird, findet sich schlicht alles, aber wirklich alles, was im Entferntesten mit Technik irgendwelcher Art zu tun hat und gesammelt werden kann! Ein kleiner Panzer, eine Strassenbahn, ein Helikopter, Dutzende Autos, Motorräder, Fahrräder, Tonbandmaschinen, Fotoapparate: es fällt mir nichts ein, was da nicht rumsteht oder -hängt. So könnte man eigentlich Tage in diesem Museum verbringen und würde immer noch etwas Neues sehen, aber gleichzeitig erschlägt einem die schiere Masse an Gegenständen. Einem kundigen Auge entging allerdings nicht, dass sich gleich zwei BMW 328 in all dem Durcheinander finden!
Resultat dieses Besuches:
1. Wer bis anhin gedacht hatte, seine Garage sei etwas unordentlich, der konnte seine Wahrnehmung neu kalibrieren.
2. Wer selbst zu den unersättlichen Sammlern gehört, der wurde vorgewarnt, wohin das führen kann!
3. Wessen Partnerin fortwährend zum Aufräumen (der Garage o. ä.) drängt, der hat nun ein gutes Argument, diese Tätigkeit etwas aufzuschieben («Erinnerst Du Dich an das Museum in Marxzell?»).
Eine kurze Fahrt brachte uns zum Gasthaus «König von Preussen», wo wir vorzüglich zu Mittag assen. Danach ging es weiter durch das Albtal mit seinen diversen Luftkurorten (die Luftqualität nahm wohl durch unsere Durchfahrt nicht eben zu) und schliesslich über eine beinahe alpine Strasse nach Baden-Baden. Von Letzterem sahen wir vor allem den «länglichen» Michael(!)tunnel. Schliesslich ging es über eine ehemalige Eisenbahnbrücke (inklusive Erinnerungsfoto) wieder auf die westliche Rheinseite und zurück ins Hotel.
Ein Aperitif auf der Terrasse und ein daran anschliessendes Essen schlossen den schönen Tag ab.
Der Samstag begann wie der Freitag: wolkenloser blauer Himmel. Auch wieder um 9.00 Uhr fuhr man los, diesmal in Richtung und nach Frankreich. Eine abwechslungsreiche Fahrt durch die Vogesen brachte uns zu einem Bunker der Maginot-Linie (benannt nach dem französischen Kriegsminister der 30er Jahre). Monsieur Maginot misstraute seinen deutschen Nachbarn und liess von Dünkirchen bis an Mittelmeer eine Verteidigungslinie bauen, die allerdings gegen das neutrale Belgien hin eine Lücke aufwies. Diese Lücke wurde dem Konzept zum Verhängnis (Genaueres findet sich in den Geschichtsbüchern!). Eine elsässische Führerin und ein ebensolcher Führer nahmen uns mit unter Tag in die Bunkeranlage, die zu grossen Teilen noch intakt ist. Im Berg eingelassen findet sich eine kilometerlange Anlage, in der rund 800 Soldaten Dienst taten und die bereit waren, mit Artilleriekanonen, die bei Bedarf einen knappen Meter angehoben und so erst sichtbar wurden, Frankreich zu verteidigen. In dieser Anlage wurde an alles gedacht, sie konnte für lange Zeit völlig autark funktionieren (Wasser, Strom, Luft etc.). Selbst ein Operationssaal und ein Zahnarztzimmer waren vorhanden! Faszinierend wie die schweren Geschütztürme dank perfekter Balancierung auch von Hand in Schussstellung gebracht werden konnten (funktioniert heute noch). Nach gut zwei Stunden durften wir den kühlen und feuchten Untergrund wieder verlassen und zurück an die frische Luft. Der Besatzung von damals war das für Wochen nicht vergönnt, diese Vorstellung liess manchen von uns erschaudern. Und der Blick auf die aktuelle Situation in der (nahen) Welt stimmte einem nachdenklich.
Weiter ging es durch eine friedliche Landschaft nach Bremendell zu einer Elsässer Waldwirtschaft, in welcher wir mit feinen Flammkuchen verköstigt wurden. Dabei gab es hohen Besuch: Der Präsident des BMW V8-Clubs Wolfgang Niefanger gab sich die Ehre und liess es sich nicht nehmen, zwei Jubilare persönlich zu ehren: Wolfgang Schneider für 35 Jahre Mitgliedschaft und den Autor für 40 Jahre. Eine Zahl, die auch nachdenklich stimmt! Die kleine Weinhandlung vis-à-vis dem Lokal lud zu einem Einkauf ein, was dank grossem Kofferraum rege gemacht wurde.
Nächstes Ziel war das Busmuseum in Wissembourg, wo uns der Organisator der «Freunde alter Omnibusse» zu einer ausführlichen Führung erwartete. Die Strecke dorthin war schön und angenehm zu fahren, recht wenig Verkehr und sehr abwechslungsreich.
Eine kurze Fahrt brachte schliesslich alle zurück ins Hotel, wo wie schon an den Tagen zuvor viele (so viele wie wohl noch nie) Motorhauben geöffnet wurden, um grösseren und kleineren Fehlern auf die Schliche zu kommen. Die Liste der Pannen ist lang und abwechslungsreich: angefangen von einem Plattfuss auf der Autobahn bei der Anreise (was einen Radwechsel zu einem 50 Jahre (!) alten Ersatzrad zur Folge hatte), einer leeren Batterie im Stau auf der Autobahn (dank Anschieben ging es weiter), einer komplett defekten Batterie (Ersatz durch Neuteil) ging es bei den Ausfahrten weiter mit Vergasern, die dank Überfettung des Gemisches zu exorbitanten Benzinverbräuchen führten und die hinterher Fahrenden in den Genuss würziger «Luft» kommen liessen, einer überhitzten Zündspule und dem Ausfall einer elektrischen Benzinpumpe. Schliesslich erwischte es den teilnehmenden Z8 auf der Heimreise noch mit einem Getriebeschaden! Wahrlich, die in den Zimmern aufliegenden «Pälzer Glickskekse» (= «Pfälzer Glückskekse») haben nichts genutzt… Es war nicht das Jahr der Pannenfreiheit und die technisch verständigeren Teilnehmer (allen voran unser Freund Jochen!) waren sehr gefragte Leute. Auch unsere Autos erreichen halt das Pensionsalter und bedürfen zunehmender Zuwendung.
Zum Abendessen waren die schmutzigen Hände vom Schrauben dann aber alle wieder sauber und einmal mehr bewies der Freundeskreis 503, weshalb er so heisst: angeregte Tischgespräche und viel Lachen füllten den Raum. Unser Doyen – Franz Schöfmann – bedankte sich nach dem Essen im Namen aller Teilnehmer sehr herzlich bei Michael Längle für die Organisation des diesjährigen Treffens und insbesondere auch bei Traudl und Wolfgang Schneider für deren Unterstützung. Grosser Applaus bewies: es hat allen Teilnehmern gefallen! Doch dann machte unser Austragungsort seinem Namen doch noch alle Ehre: auf die Frage, wer denn im 2023 das nächste Treffen wohl ausrichte, herrschte plötzlich grosses SCHWEIGEN. Schliesslich meldeten sich Susanne und Klaus Janssen und erklärten sich bereit, das Treffen 2023 zu organisieren. Wer sich nun verwundert die Augen reibt, tut das zu Recht: die Beiden haben uns erst 2020 ins Allgäu zum 503 Treffen eingeladen! Zur Abwechslung geht es eventuell im nächsten Jahr an die Mosel. Soviel Einsatz verdient ein grosses DANKE und sollte als Vorbild dienen!
Bevor ich diesen Bericht abschliesse, sei mir eine Bemerkung erlaubt. Wir alle geniessen die Fahrten mit unseren Oldtimern. Bis heute können Veranstaltungen wie das 503 Treffen auf Wohlwollen bei Behörden und der Bevölkerung zählen. Das ist nicht selbstverständlich und muss auch nicht so bleiben. (Zum ersten Mal wurde dem Autor der Stinkefinger gezeigt von einem Fussgänger, den er mit vielleicht 25km/h passierte.) Tragen wir deshalb Sorge zu unserem Image als Bewahrer von Kulturgut, fahren wir unsere Schätze so, dass wir als «sympathische Enthusiasten» wahrgenommen werden und nicht als Raser.
Zum Schluss bleibt mir, allen an der Organisation und Durchführung des Treffens Beteiligten meinen Dank auszusprechen, insbesondere natürlich Michael Längle! Er und sein Team haben ein abwechslungsreiches, familiäres Treffen durchgeführt. Man kam zum Fahren, hatte aber daneben viel Zeit, sich auszutauschen. So soll es sein.
Beat Gontersweiler
33. BMW 503 Treffen in Schweigen / Rheinland Pfalz 9. – 12. Juni 2022
Nach Schweigen in der Pfalz lud uns Michael Längle, der Organisator des 33. BMW 503 Treffens, ein. Sollte der geneigte Leser, die geneigte Leserin diesen Ort bis dato nicht gekannt haben, so soll hier eine kurze Beschreibung folgen: Schweigen liegt westlich von Karlsruhe unmittelbar an der französischen Grenze, und das deutsche Weintor steht in dieser Gemeinde. Dieses Tor wurde in den Dreissigerjahren gebaut (was den bräunlichen Farbton des verwendeten Steines erklärt) und nach dem Krieg wurde es von seinem gehäkelten Kreuz befreit. Das Weintor steht am südlichen Ende der deutschen Weinstrasse. Wir Teilnehmer residierten im ersten Haus am Platze, dem Schweigener Hof (ein zweites Haus war da allerdings auch nicht).
Knapp 20 Fahrzeuge und somit gut 40 Teilnehmer fanden sich bis am Donnerstagabend ein, und wie jedes Jahr waren viele bekannte Gesichter zu sehen, entsprechend herzlich fielen die Begrüssungen aus. Aber auch ein «Neuzugang» war zu verzeichnen und wurde schnell in den Freundeskreis aufgenommen. Beim inzwischen traditionellen Sektempfang begrüsste Michael Längle seine Gäste und übergab jedem Team neben Roadbook und Startnummer auch einen feinen Schinken aus der Region sowie ein von ihm angefertigtes Erinnerungsgeschenk: einen wunderschön gravierten Flaschenöffner.
Das Abendessen bot eine erste Gelegenheit, sich auszutauschen und in Erfahrung zu bringen, was seit dem letzten Treffen bei den Einzelnen geschehen ist. Trotz dem Ortsnamen, etwas gab es nicht: das grosse Schweigen! So ging man gut gelaunt und voller Vorfreude ins Bett, versprach doch das Wetter am Freitag sonnig, aber nicht allzu heiss zu werden. Unsere 503er übernachteten bewacht und etwas versteckt auf einer Wiese hinter dem Hotel und erholten sich dort von den Strapazen der Anreise (dazu später mehr).
Der Freitag begrüsste uns wie angekündigt mit wolkenlosem Himmel, und so startete um 9.00 Uhr die Ausfahrt, die uns zwecks Rheinüberquerung zu einer kleinen Fähre führte. Weiter ging es danach durch das Albtal zum Fahrzeugmuseum Marxzell. In diesem privaten Museum, das bereits in 2. Generation geführt wird, findet sich schlicht alles, aber wirklich alles, was im Entferntesten mit Technik irgendwelcher Art zu tun hat und gesammelt werden kann! Ein kleiner Panzer, eine Strassenbahn, ein Helikopter, Dutzende Autos, Motorräder, Fahrräder, Tonbandmaschinen, Fotoapparate: es fällt mir nichts ein, was da nicht rumsteht oder -hängt. So könnte man eigentlich Tage in diesem Museum verbringen und würde immer noch etwas Neues sehen, aber gleichzeitig erschlägt einem die schiere Masse an Gegenständen. Einem kundigen Auge entging allerdings nicht, dass sich gleich zwei BMW 328 in all dem Durcheinander finden!
Resultat dieses Besuches:
1. Wer bis anhin gedacht hatte, seine Garage sei etwas unordentlich, der konnte seine Wahrnehmung neu kalibrieren.
2. Wer selbst zu den unersättlichen Sammlern gehört, der wurde vorgewarnt, wohin das führen kann!
3. Wessen Partnerin fortwährend zum Aufräumen (der Garage o. ä.) drängt, der hat nun ein gutes Argument, diese Tätigkeit etwas aufzuschieben («Erinnerst Du Dich an das Museum in Marxzell?»).
Eine kurze Fahrt brachte uns zum Gasthaus «König von Preussen», wo wir vorzüglich zu Mittag assen. Danach ging es weiter durch das Albtal mit seinen diversen Luftkurorten (die Luftqualität nahm wohl durch unsere Durchfahrt nicht eben zu) und schliesslich über eine beinahe alpine Strasse nach Baden-Baden. Von Letzterem sahen wir vor allem den «länglichen» Michael(!)tunnel. Schliesslich ging es über eine ehemalige Eisenbahnbrücke (inklusive Erinnerungsfoto) wieder auf die westliche Rheinseite und zurück ins Hotel.
Ein Aperitif auf der Terrasse und ein daran anschliessendes Essen schlossen den schönen Tag ab.
Der Samstag begann wie der Freitag: wolkenloser blauer Himmel. Auch wieder um 9.00 Uhr fuhr man los, diesmal in Richtung und nach Frankreich. Eine abwechslungsreiche Fahrt durch die Vogesen brachte uns zu einem Bunker der Maginot-Linie (benannt nach dem französischen Kriegsminister der 30er Jahre). Monsieur Maginot misstraute seinen deutschen Nachbarn und liess von Dünkirchen bis an Mittelmeer eine Verteidigungslinie bauen, die allerdings gegen das neutrale Belgien hin eine Lücke aufwies. Diese Lücke wurde dem Konzept zum Verhängnis (Genaueres findet sich in den Geschichtsbüchern!). Eine elsässische Führerin und ein ebensolcher Führer nahmen uns mit unter Tag in die Bunkeranlage, die zu grossen Teilen noch intakt ist. Im Berg eingelassen findet sich eine kilometerlange Anlage, in der rund 800 Soldaten Dienst taten und die bereit waren, mit Artilleriekanonen, die bei Bedarf einen knappen Meter angehoben und so erst sichtbar wurden, Frankreich zu verteidigen. In dieser Anlage wurde an alles gedacht, sie konnte für lange Zeit völlig autark funktionieren (Wasser, Strom, Luft etc.). Selbst ein Operationssaal und ein Zahnarztzimmer waren vorhanden! Faszinierend wie die schweren Geschütztürme dank perfekter Balancierung auch von Hand in Schussstellung gebracht werden konnten (funktioniert heute noch). Nach gut zwei Stunden durften wir den kühlen und feuchten Untergrund wieder verlassen und zurück an die frische Luft. Der Besatzung von damals war das für Wochen nicht vergönnt, diese Vorstellung liess manchen von uns erschaudern. Und der Blick auf die aktuelle Situation in der (nahen) Welt stimmte einem nachdenklich.
Weiter ging es durch eine friedliche Landschaft nach Bremendell zu einer Elsässer Waldwirtschaft, in welcher wir mit feinen Flammkuchen verköstigt wurden. Dabei gab es hohen Besuch: Der Präsident des BMW V8-Clubs Wolfgang Niefanger gab sich die Ehre und liess es sich nicht nehmen, zwei Jubilare persönlich zu ehren: Wolfgang Schneider für 35 Jahre Mitgliedschaft und den Autor für 40 Jahre. Eine Zahl, die auch nachdenklich stimmt! Die kleine Weinhandlung vis-à-vis dem Lokal lud zu einem Einkauf ein, was dank grossem Kofferraum rege gemacht wurde.
Nächstes Ziel war das Busmuseum in Wissembourg, wo uns der Organisator der «Freunde alter Omnibusse» zu einer ausführlichen Führung erwartete. Die Strecke dorthin war schön und angenehm zu fahren, recht wenig Verkehr und sehr abwechslungsreich.
Eine kurze Fahrt brachte schliesslich alle zurück ins Hotel, wo wie schon an den Tagen zuvor viele (so viele wie wohl noch nie) Motorhauben geöffnet wurden, um grösseren und kleineren Fehlern auf die Schliche zu kommen. Die Liste der Pannen ist lang und abwechslungsreich: angefangen von einem Plattfuss auf der Autobahn bei der Anreise (was einen Radwechsel zu einem 50 Jahre (!) alten Ersatzrad zur Folge hatte), einer leeren Batterie im Stau auf der Autobahn (dank Anschieben ging es weiter), einer komplett defekten Batterie (Ersatz durch Neuteil) ging es bei den Ausfahrten weiter mit Vergasern, die dank Überfettung des Gemisches zu exorbitanten Benzinverbräuchen führten und die hinterher Fahrenden in den Genuss würziger «Luft» kommen liessen, einer überhitzten Zündspule und dem Ausfall einer elektrischen Benzinpumpe. Schliesslich erwischte es den teilnehmenden Z8 auf der Heimreise noch mit einem Getriebeschaden! Wahrlich, die in den Zimmern aufliegenden «Pälzer Glickskekse» (= «Pfälzer Glückskekse») haben nichts genutzt… Es war nicht das Jahr der Pannenfreiheit und die technisch verständigeren Teilnehmer (allen voran unser Freund Jochen!) waren sehr gefragte Leute. Auch unsere Autos erreichen halt das Pensionsalter und bedürfen zunehmender Zuwendung.
Zum Abendessen waren die schmutzigen Hände vom Schrauben dann aber alle wieder sauber und einmal mehr bewies der Freundeskreis 503, weshalb er so heisst: angeregte Tischgespräche und viel Lachen füllten den Raum. Unser Doyen – Franz Schöfmann – bedankte sich nach dem Essen im Namen aller Teilnehmer sehr herzlich bei Michael Längle für die Organisation des diesjährigen Treffens und insbesondere auch bei Traudl und Wolfgang Schneider für deren Unterstützung. Grosser Applaus bewies: es hat allen Teilnehmern gefallen! Doch dann machte unser Austragungsort seinem Namen doch noch alle Ehre: auf die Frage, wer denn im 2023 das nächste Treffen wohl ausrichte, herrschte plötzlich grosses SCHWEIGEN. Schliesslich meldeten sich Susanne und Klaus Janssen und erklärten sich bereit, das Treffen 2023 zu organisieren. Wer sich nun verwundert die Augen reibt, tut das zu Recht: die Beiden haben uns erst 2020 ins Allgäu zum 503 Treffen eingeladen! Zur Abwechslung geht es eventuell im nächsten Jahr an die Mosel. Soviel Einsatz verdient ein grosses DANKE und sollte als Vorbild dienen!
Bevor ich diesen Bericht abschliesse, sei mir eine Bemerkung erlaubt. Wir alle geniessen die Fahrten mit unseren Oldtimern. Bis heute können Veranstaltungen wie das 503 Treffen auf Wohlwollen bei Behörden und der Bevölkerung zählen. Das ist nicht selbstverständlich und muss auch nicht so bleiben. (Zum ersten Mal wurde dem Autor der Stinkefinger gezeigt von einem Fussgänger, den er mit vielleicht 25km/h passierte.) Tragen wir deshalb Sorge zu unserem Image als Bewahrer von Kulturgut, fahren wir unsere Schätze so, dass wir als «sympathische Enthusiasten» wahrgenommen werden und nicht als Raser.
Zum Schluss bleibt mir, allen an der Organisation und Durchführung des Treffens Beteiligten meinen Dank auszusprechen, insbesondere natürlich Michael Längle! Er und sein Team haben ein abwechslungsreiches, familiäres Treffen durchgeführt. Man kam zum Fahren, hatte aber daneben viel Zeit, sich auszutauschen. So soll es sein.
Beat Gontersweiler